Russland und China nehmen deutsche Wirtschaft ins Visier

In den vergangenen zwölf Monaten stieg die Zahl der Angriffe auf deutsche Unternehmen erneut an. Immer häufiger stammten die Angriffe aus Russland und China. Von den befragten Unternehmen, die einen Angriff festgestellt oder zumindest vermutet hatten, berichteten 46 Prozent von mindestens einem Vorfall mit Ursprung in Russland (2024: 39 Prozent). Ein gleicher Anteil registrierte Angriffe aus China (2024: 45 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgten Angriffe aus osteuropäischen Nicht-EU-Staaten (31 Prozent, 2024: 32 Prozent), aus den USA (24 Prozent, 2024: 25 Prozent), aus EU-Mitgliedsländern (22 Prozent, 2024: 21 Prozent) sowie aus Deutschland selbst (21 Prozent, 2024: 20 Prozent).

Der Großteil der Angriffe erfolgte digital: 73 Prozent der Unternehmen waren sicher oder vermutlich von digitaler Sabotage betroffen. Bei 62 Prozent wurden Kommunikationswege wie E-Mails oder Videokonferenzen sicher oder vermutlich ausgespäht. Zwei Drittel (66 Prozent) berichteten zudem von sicherem oder vermutetem Diebstahl von Geschäftsdaten.

Auch analoge Angriffe traten weiterhin auf: Bei 54 Prozent der betroffenen Unternehmen wurden IT- und Kommunikationsgeräte gestohlen. Bei 41 Prozent kam es sicher oder vermutlich zum Diebstahl physischer Dokumente wie Akten, Muster oder Bauteile. 32 Prozent berichteten zudem von sicherem oder vermutetem Abhören von Vor-Ort-Besprechungen, und bei 22 Prozent kam es zu bestätigter oder vermuteter physischer Sabotage von Produktionssystemen oder Betriebsabläufen.

Der durch diese Angriffe entstandene Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft bleibt somit weiterhin hoch und ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 8 Prozent auf insgesamt 289,2 Milliarden Euro gestiegen. 

Alle Inhalte auf einen Blick:

  • Einschätzung der Bedrohung durch analoge und digitale Angriffe
  • Betroffenheit von analogen und digitalen Angriffen
  • Angriffsarten
  • Höhe des Gesamtschadens
  • Tätergruppen und Herkunftsregionen
  • Erkenntnisgewinn über Angriffe
  • Entwicklung und Anteil des Gesamtschadens durch Cyberattacken
  • Einsatz von KI bei Angriffen
  • Einschätzung der Bedrohung durch Cyberattacken
  • Investitionsbereitschaft in Cybersicherheit
  • Politische Forderungen

Präsentation zum Download

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom mit durchgeführt hat. Dabei wurden 1.002 Unternehmen ab 10 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mindestens 1 Mio. Euro in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 16 bis KW 24 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ.

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