Autonome Fahrzeuge: weniger Lärm und fließender Verkehr

  • 58 Prozent sehen die Vorteile selbstfahrender Fahrzeuge in der geringeren Lärmbelästigung, 52 Prozent in der Verbesserung des Verkehrsflusses

  • Gegen autonomes Fahren sprechen derzeit vor allem die noch ungeklärten rechtlichen Bedingungen und Angst vor Hackerangriffen

  • Bundesregierung veröffentlicht heute Strategie zum autonomen Fahren

Berlin, 04. Dezember 2024 - In San Francisco fahren bereits seit 2023 autonome Autos als Taxis durch die Stadt, hierzulande befinden sich autonome Fahrzeuge noch in der Erprobung. Aber wie denken die Menschen in Deutschland über selbstfahrende Fahrzeuge? Welche positiven Effekte sehen sie – und welche negativen? Gefragt nach den Vorteilen nennt die Mehrheit (58 Prozent) vor allem eine reduzierte Lärmbelästigung durch eine angepasste Fahrweise. Fast ebenso viele halten einen besseren Verkehrsfluss für einen positiven Effekt (52 Prozent). 36 Prozent der Bevölkerung versprechen sich darüber hinaus einen erhöhten Fahrkomfort, und auch mit Blick auf die Sicherheit sehen die Deutschen autonome Verkehrsmittel als vorteilhaft, sowohl für andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer (34 Prozent) als auch für die Insassen (29 Prozent). Diese Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland veröffentlicht der Digitalverband Bitkom anlässlich der heute im Bundeskabinett verabschiedeten Strategie zum autonomen Fahren. „Autonome und vernetzte Fahrzeuge stehen in den USA, Singapur und einigen Regionen Chinas vor dem Durchbruch. Ihnen gehört auch in Deutschland die Zukunft“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Inzwischen werden die Vorteile autonomen Fahrens stärker wahrgenommen als im Vorjahr: So sehen deutlich mehr Menschen eine Chance zum Ausgleich des Personalmangels im öffentlichen Nahverkehr (2024: 21 Prozent, 2023: 12 Prozent). „Selbstfahrende Fahrzeuge sind längst keine unrealistischen Fantasievorstellungen mehr, sie sind erprobt und können den Verkehr erheblich entlasten. Die Taktung von öffentlichen Verkehrsmitteln beispielsweise müsste nicht mehr reduziert werden, wenn es Schwierigkeiten in der Personalplanung gibt, sondern könnte durch den Einsatz autonomer Züge und Busse sogar verdichtet werden“, so Rohleder.

Neben den Vorteilen sehen die Deutschen aber auch Gegenargumente oder sogar Gefahren des autonomen Fahrens: Vor allem die unklare rechtliche Lage, beispielsweise hinsichtlich der Haftung bei Unfällen bereitet den Befragten wie schon im Vorjahr Sorgen (2024: 74 Prozent, 2023: 78 Prozent). Darüber hinaus machen sich 60 Prozent Gedanken wegen möglicher Hacker-Angriffe, 55 Prozent wegen technischer Probleme. 4 von 10 (44 Prozent) trauen der Technik nicht zu, genauso gut wie eine Fahrerin oder ein Fahrer mit schwierigen Situationen umzugehen. Außerdem spielen die Kosten eine Rolle: 43 Prozent sehen hohe Investitionskosten in die Verkehrsinfrastruktur als Nachteil, rund ein Drittel (35 Prozent) hält autonome Mobilität schlichtweg für zu teuer. 5 Prozent der Befragten sehen dagegen keine Nachteile für selbstfahrende Fahrzeuge.

 

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren telefonisch durchgeführt hat. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 30 bis KW 33 2024 statt. Die Fragestellungen lauteten: „Was sind aus Ihrer Sicht die größten Vorteile selbstfahrender Fahrzeuge?“ und „Und was spricht aus Ihrer Sicht gegen selbstfahrende Fahrzeuge?“. 

 

Bettina Lange Portrait
Bettina Lange
Senior Research Consultant
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